Ein effizienter und nachhaltiger Pflanzenschutz ist ein Grundpfeiler des modernen Weinbaus. 2024 testete Certis Belchim den VineForecast-Algorithmus in Feldversuchen auf einer Müller-Thurgau-Anlage in Spiesheim, Deutschland. Das Ziel war es, die Anzahl der Pflanzenschutzmaßnahmen auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren und gleichzeitig eine effektive Kontrolle von Peronospora und Oidium zu gewährleisten.
Das Ergebnis war vielversprechend: bis zu drei Spritzungen weniger bei gleichbleibender Krankheitskontrolle. Dies wurde durch die datenbasierte Planung des VineForecast Algorithmus erreicht, der die Applikationen auf Grundlage von KI-optimierten Krankheits- und Wetterprognosen sowie den Wachstumsphasen der Rebe optimiert.
VineForecasts leitender Modellierer Paul Petersik, über den Feldversuch 2024
Neben den hier schriftlich aufbereiteten Versuch, finden Sie im Folgenden eine Zusammenfassung des Feldversuch im Video.
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Versuchsaufbau und Durchführung
Die Versuche verglichen zwei Strategien:
- IP (Integrierter Pflanzenschutz): Standardspritzfolgen basierend auf lokalen agronomischen Empfehlungen.
- VineForecast: Spritzfolge, die durch den VineForecast-Algorithmus optimiert wurde, der lokale KI-optimierte Wetter und Krankheitsdaten sowie Wachstumsparameter berücksichtigt.
Die Versuche fanden unter idealen Bedingungen für die Krankheitsentwicklung statt: Die wechselnden feuchten und warmen Wetterlagen begünstigten die Peronospora- Entwicklung vor der Blüte, während trocken-warme Bedingungen nach der Blüte ein hohes Risiko für Oidium darstellten.
Die Versuchsdurchführung wurde von der Eurofins koordiniert. Neben den behandelten Flächen wurden unbehandelten Kontrollen genutzt, um den Krankheitsdruck und die Wirksamkeit der Strategien zu bewerten. Die Unterschiede in Spritzintervallen und eingesparten Maßnahmen wurden von der Eurofins dokumentiert.
Peronospora: Eine Spritzung eingespart bei gleichbleibender Schutzwirkung
Vor der Blüte stellte Peronospora eine große Gefahr dar, bedingt durch häufige Niederschläge und hohe Luftfeuchtigkeit. Während die IP-Strategie Applikationen in 11- tägigen Intervallen vorsah, verlängerte VineForecast die Intervalle in kühleren Phasen aufgrund des reduzierten Wachstums der Rebe auf bis zu 16 Tage.
Wichtige Unterschiede:
Dritte Applikation (Profiler): Am 21. Mai (IP) und am 28. Mai (VineForecast) ausgebracht. Das längere Intervall wurde ermöglicht, da das langsamere Rebenwachstum den Schutzbedarf verringerte.
Übersprungene Applikation: Aufgrund der zuvor verlängerten Spritzintervalle, wurde die vierte Maßnahme (Zorvec Zelavin) bei VineForecast ausgelassen.
Am Ende des Versuchs:
Wirkungsgrad: 98% bei beiden Strategien.
Einsparung: Eine Applikation weniger mit VineForecast.
Oidium: Drei Maßnahmen eingespart und leicht bessere Ergebnisse
Nach der Blüte stieg das Risiko für Oidium aufgrund wärmerer und trockenerer Bedingungen. Die IP-Spritzfolge hielt konstante Intervalle von ca. 11 Tagen ein, während VineForecast die Intervalle verlängerte und mehrere Behandlungen ausließ.
Wichtige Unterschiede:
Vierte Applikation (Luna Max): Das Intervall wurde von 11 Tagen (IP) auf 18 Tage (VineForecast) verlängert, dank des systemischen Schutzes von Luna Max.
Übersprungene Maßnahmen: Drei Behandlungen (z. B. Kumar und Vivando) wurden bei VineForecast ausgelassen.
Am Ende des Versuchs:
Wirkungsgrad: VineForecast zeigte gleichwertige Ergebnisse (93% Trauben, 89% Blätter) im Vergleich zur IP-Spritzfolge (81% und 87%).
Einsparung: Drei Applikationen weniger.
Fazit: Optimierte Terminierung ermöglicht Einsparung ohne Kompromisse bei der Schutzwirkung einzugehen
Der VineForecast-Algorithmus zeigte, dass moderner Pflanzenschutz durch präzise Planung weniger Maßnahmen erfordert, ohne die Krankheitskontrolle zu beeinträchtigen. Dies spart Ressourcen, schont die Umwelt und optimiert den Arbeitsaufwand.
Gerne können Sie uns Ihre Fragen zu den Versuchsergebnissen an [email protected] senden oder die Software kostenlos 30 Tage testen. Zur Registrierung gelangen Sie hier: