Warum benötigen Sie keine eigene Wetterstation für eine präzise Vorhersage?
In unserem letzten Blogartikel haben wir die Anpassung von Vorhersagen auf die lokalen Gegebenheiten eines Weinbergs durch VineForecast erklärt. Mithilfe der sogenannten Regionalisierung kann VineForecast kleinräumige Unterschiede von Infektionsrisiken ohne Wetterstationen erfassen.
In diesem Blogartikel möchten wir nun auf eine Frage eingehen, die uns häufig gestellt wird: Wie errechnet ihr Vorhersagen, wenn ihr vor Ort keine Wetterstation platziert?
Wetterstationen messen – Vorhersagen kommen von Wettermodellen
Die wichtigste Information vorneweg: Eine Wetterstation berechnet keine Wettervorhersage.
Wettervorhersagen werden von Wetterdiensten wie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach oder der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in den USA berechnet. Zur Berechnung von diesen Wettervorhersagen sind gigantische Supercomputer notwendig, auf denen mithilfe eines Modells der Atmosphäre die Entwicklung des Wetters in den kommenden Tagen berechnet wird.
Messdaten von Wetterballons, Satelliten oder auch Wetterstationen informieren diese Wettermodelle kontinuierlich über den Ist-Zustand der Atmosphäre. Hierbei ist es essentiell, dass Messdaten nicht nur aus einer Region kommen, sondern möglichst von überall auf der Welt sowie aus verschiedenen Schichten der Atmosphäre.
Die Wetterküche Europas befindet sich in Nordamerika
Beispielsweise entsteht ein Großteil der Tiefdruckgebiete, die das Wetter in Mitteleuropa bestimmen, vor der Ostküste Kanadas in der Region um Neufundland. Von dort aus ziehen die Tiefdruckgebiete über den Atlantik in Richtung Osten und sorgen in Europa für Niederschläge an ihren Warm- und Kaltfronten.
Vereinfacht gesagt: Würden Wettermodelle nicht mit Daten aus Nordamerika gefüttert werden, dann wäre eine Wettervorhersage für Mitteleuropa über mehrere Tage so gut wie unmöglich. Daran würde sich auch nichts ändern, wenn man alle 100m eine Wetterstation in Europa aufstellt.
VineForecast nutzt die Daten von den oben genannten Wettermodelle und passt diese auf die lokalen Gegebenheiten eines Standorts an. So wird der Effekt der allgemeinen Wettersituation auf das Mikroklima eines Weinbergs noch einmal genauer abgeschätzt.
Präventiver Pflanzenschutz benötigt Vorhersagen
Im Weinbau werden Wettervorhersagen vor allem für den Pflanzenschutz gegen Oidium und Peronospora benötigt. Die meisten Pflanzenschutzmittel wirken nur protektiv, d.h. die Mittel müssen schon vor einer potentiellen Infektion auf die Pflanze appliziert werden, um das Pflanzenmaterial effektiv vor der Infektion zu schützen. Es gibt zwar auch kurativ wirkende Mittel, jedoch ist deren Wirkung auf maximal 48 Stunden nach dem Infektionsevent beschränkt. Bei Gescheinen und Trauben ist die kurative Wirkung sogar häufig noch geringer (für mehr Infos klicke hier).
Wetterstationen alleine sind reine Messinstrumente und können nur rückwirkend Auskunft über den Verlauf des Wetters und des Krankheitsdrucks geben. Für den Pflanzenschutz mit präventiven Mitteln benötigt man jedoch Informationen über die Zukunft, um die Pflanzenschutzmittel noch rechtzeitig vor drohenden Infektionen auf die Pflanze zu bringen. Sollte ein Wetterstationsanbieter zusätzlich eine Prognose des Wetters anbieten, dann kommt diese nicht von der Wetterstation selbst, sondern von den beschriebenen Wettermodellen.
Vorteile von VineForecast gegenüber Wetterstationen
VineForecast hat sich auf die Vorhersage von Wetter- und Krankheitsereignissen spezialisiert. Mithilfe eines wetterstationsfreien Ansatzes schafft VineForecast eine bedarfsgerechte Lösung für den präventiven Pflanzenschutz, ohne dabei die Vorhersagequalität zu beeinflussen. Vielmehr können Sie zu deutlich günstigeren Konditionen regionalisierte Wetter- und Krankheitsprognosen für jeden Schlag Ihres Betriebs beziehen.
Außerdem bleiben Sie aufgrund des Abomodells flexibel, haben keine hohen Investitionskosten für Wetterstationen und können aus Synergien zur verknüpften Schlagkartei und der Farm Management Plattform profitieren.
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